Da ich ja seit vielen Jahren auch für „meine“ TGU ein Zeitungs-Archiv besitze und pflege; heuer einmal ein geschichtlicher Rückblick in die 1950er Jahre.

Nach den Wirren des 2. Weltkrieges ging auch in der TGU nichts mehr. Die erzwungene Sportgemeinschaft (SG) bestehend aus TurnGemeinde Unterliederbach 1887 und Verein für Bewegungsspiele Unterliederbach 1912 (Fußballer) war unbefriedigend; man wollte doch unbedingt wieder selbstständig in der eigenen Turnhalle sein.

Als dann die Anordnung der US-Militärverwaltung aufgehoben wurde löste sich die Sportgemeinschaft schnell auf. Eine Versammlung am 1. November 1950, im damaligen Vereinslokal „Zur guten Quelle“, gab es dann wieder die alte TGU mit ca. 130 Mitgliedern; eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichtes Höchst.

Und 1950 gab es für die TGU bereits am 1. April ein weiteres erfreuliches Ereignis: die Stadt Frankfurt gab den „alten Platz an der Kneiselsmühle“, den Turnplatz, wieder zurück. Nach umfangreichen Arbeiten, in großer Eigenleistung, war der Platz für die Handballer und Turner wieder nutzbar. Die Handballer, es wurde nur Feldhandball gespielt, richteten hier u.a. das bekannte Turnier um den „Emil-Eckart-sen.- Gedächtnis-Wanderpokal“ aus. Die Turner bestritten dort ihr An- und Abturnen mit volkstümlichen Übungen, heute der Leichtathletik.

(Heute stehen auf dem Gelände des ehemaligen Turnplatzes und der später kommerziell genutzten Tennishalle unsere jetzige Gymnastik-, Turn- und Sporthalle für jetzt fast 1200 Vereinsmitglieder!)

Auch seit 1950 gibt es bei der TGU die Tischtennisabteilung. Die Tischtennisspieler in der beengten Turnhalle spielten leistungsmäßig, zu Beginn der Tischtennisära, in der obersten Liga in der BRD.

In den weiteren 1950er Jahren hat sich die Mitgliederzahl der TGU auf ca. 400 erhöht. Der Platz in der Turnhalle von 1937 im Heimchenweg war für den Turn- und Sportbetrieb viel zu klein; also wurde die Turnhalle unter enormer baulicher Eigenleistung vergrößert, von bisher 141 qm auf nun 290 qm. Die Einweihung erfolgte 1956.

Turnsportlich gibt es noch zu berichten, dass unser TGU - „Turnvater“ Hermann Silberreis (Jahrgang 1890) beim DTB-Alterstreffen 1950 in Heidelberg 1. Sieger und beim Deutschen Turnfest 1953 in Hamburg 2. Sieger wurde.

Wilhelm Pappert

 


Das Foto zeigt die Sieger vom Deutschen Turnfest 1953 in Hamburg
Die Ehrung fand im damaligen Vereinslokal "Zur guten Quelle" statt und zeigt von li nach re: Arthur Schiela, August Dluzinski, (unseren TGU-Bannerträger) Wilhelm Pappert, (ich war nicht Sieger; nur Turnfestteilnehmer) Herbert Schranz und Hermann Silberreis.